Chancen hatten sich die Damen des TBW im Heimspiel gegen den Tabellenführer HC Gelpe Strombach am gestrigen natürlich ausgerechnet. Dass am Ende des Spitzenspiels in der Regionalliga Nordrhein dann aber ein 41:23-Kantersieg für Wülfrath herausspringen sollte, war einfach unglaublich.
Alle Voraussetzungen für ein Topspiel am Samstagabend waren gegeben. Die Halle 1 der MTC-Arena war nach dem vorangegangenen Heimsieg der ersten Herren in der Oberliga voll und beide Teams heiß. Trotzdem trieb die Personallage Chefcoach Büngeler vor Anpfiff einige Sorgenfalten auf die Stirn. Lisa Sippli konnte nur eingeschränkt spielen, Nadine Hölterhoff stand nicht zur Verfügung und Lena Feldstedt fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus. Dazu kamen noch die Langzeitausfälle von Friederike Büngeler und Grace Komdoum.
Von Nervosität war auf Wülfrather Seite beim Anpfiff aber nichts zu spüren. Mit einer hohen Aggressivität in der Abwehr, einer starken Melanie Schindowski im Tor und auf Gelpe abgestimmten Auslösehandlungen im Angriff, legte Wülfrath sofort los. Acht Minuten nach Anpfiff führten die Kalkstädterinnen schon mit 5:1. Dann wachte auch der Gast aus Gummersbach auf und verkürzten bis auf 5:4. Nach einem Team-Timeout legten die Gastgeberinnen dann den Hebel so richtig um und spielte innerhalb von zehn Minuten einen 5-Tore-Vorsprung hinaus (12:7, 19.). Kurz vor Ende der ersten Hälfte gelang Wülfrath mit zwei Toren in nur 15 Sekunden noch ein echter Wirkungstreffer gegen Gelpe und ein Halbzeitstand von 20:12.
In der Pause gab es nach der wohl besten Halbzeit der Saison wenig zu besprechen. Der TBW machte in Halbzeit 2 genau da weiter, wo man aufgehört hatte. Wülfrath legte mit einer 5-Tore-Lauf vor und machte unmissverständlich klar, wer den Sieg am gestrigen Abend erringen würde. Bis zur 50. Minute konnte Gelpe den Rückstand halten, dann aber gingen die Gastgeberinnen nochmal in den Endspurt und gewannen am Ende mit 41:23.
„Ein fantastisches Spiel des Teams – wir haben unsere Idee zum Spiel sehr gut umgesetzt, viel Einsatz gezeigt und mit Überzeugung die Angriffsaktionen bestimmt.“ zeigt sich Coach Jörg Büngeler begeistert vom Kantersieg seiner Mannschaft. „Dass wir gegen den Tabellenersten den höchsten Sieg der Saison einfahren würden, hat dann doch überrascht. Vielen Dank an die lautstarke Unterstützung von der Tribüne – so macht Handball richtig Spaß!“
Ein Sonderlob gab es für die beiden Topscorerinnen des TBW. Jule Kürten traf elf Mal und Nele Eckert steuerte 12 Tore zum Wülfrather Torfestival bei.