Die Damen des TB Wülfrath traten an diesem Samstag bei der TSV Bonn rrh. an. In der engen und die Jahre gekommen Halle der Gäste in Bonn herrschten saunaartige Temperaturen.
Zu den widrigen äußeren Faktoren kamen noch die Kadersorgen der Wülfratherinnen. Mit dem Saisonausfall von Friederike Büngeler (Kreuzbandriss), der noch nicht einsatzfähigen Melanie Schindowski und Grace Komdoum und der Abwesenheit von Nadine Hölterhoff und Simone Fränken, fehlten dem TBW wichtige Stützen in Angriff und Abwehr. Glücklicherweise konnte man auf die Unterstützung der beiden ehemaligen Spielerinnen Julia Geselle und Lena Feldstedt setzen.
Die Mannschaft von Gästecoach Nils Bullerjahn hatte mit zwei knappen Niederlagen keinen guten Saisonstart hingelegt und sich deshalb viel vorgenommen – Bonn trat entsprechend motiviert und engagiert auf.
Es war zu Beginn ein ausgewogenes Spiel (3:2, 5.). Durch die offensive Deckungsausrichtung der Kalkstädterinnen gingen Bonn aber immer wieder einige Bälle verloren und Wülfrath konnten sich mit vier Toren in Folge etwas absetzen (4:7, 10.). Der Abstand blieb dann mehr oder weniger gleich. Auch eine Auszeit des Heimtrainers änderte nichts daran.
Immer wieder fanden die Gäste Lücken in der 3–2–1-Deckung der Bonnerinnen, waren aber trotz guter eigener Abwehrarbeit nicht in der Lage sich deutlicher abzusetzen.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte Wülfrath die Gelegenheit zur 3-Tore-Führung, vertändelte aber den finalen Pass und konnte Bonn im direkten Gegenstoß nur durch ein Foul am Torerfolg hindern. Den fälligen 7-Meter entschärfte Julia Giselle dann aber und Wülfrath ging mit einem 2-Tore-Vorsprung in die Pause.
Die hohe körperliche Belastung konnte man der Mannschaft in der Halbzeit in der Pause ansehen. Zufrieden mit der bisherigen Angriffsleistung, wollte Coach Jörg Büngeler vor allem bei der Abwehrarbeit nachjustiert.
Nach der Pause kamen die Hausherrinnen nochmal mit Macht zurück. In der 33. Minuten glich Bonn aus.
Wülfrath gelang es aber, das Momentum nicht kippen zu lassen und konnte Bonn weiterhin auf Abstand halten. Trotzdem gelang es den Gästen nicht, mit einem größeren Vorsprung frühzeitig den Deckel auf das Spiel zu machen.
In der 52. Minute erzielte Bonn das 25:27, kassierte in der Folge aber eine 2 min-Zeitstrafe. Wülfrath ließ aber die Chance auf die Vorentscheidung liegen und kassierte selbst in der 57. Minuten noch eine Zeitstrafe. Nils Bullerjahn nahm seine letzte grüne Karte. 90 Sekunden vor dem Ende gelang Bonn der Anschlusstreffer (26:27). Nele Eckert, die noch in der Aktion direkt vorher an der Torhüterin gescheitert war, verwandelte dann sicher aber 45 Sekunden vor Abpfiff zum Sieg. Mit dem Schlusspfiff konnte Melina Otte den Endstand auf 26:29 stellen.
„Die Mannschaft ist heute an ihre körperlichen Grenzen gegangen und hat sich den Sieg verdient erkämpft.“ lobte Jörg Büngeler den Einsatz und Kampfeswillen der Wülfratherinnen.
Am kommenden Wochenende geht im Heimspiel gegen Weiden weiter.